Die Idee war ja gut, nur leider nicht zu Ende gedacht.
Wenn dein Vermieter, um aus der Nummer aus zu kommen, einen vermeintlich guten Deal abschließt und danach nur Verwirrung herrscht.
Zur Vorgeschichte
Alle “Welt” surft schon mit DSL im Internet, nur am Gutspark war dieses nur mit ISDN möglich. Das war langsam und teuer, da per Zeittakt und nicht Volumen oder Flatrate abgerechnet wurde.
Ende 2006 dann der große Megamove vom Vermieter: Es wurde mit damals noch KabelDeutschland eine Vereinbarung getroffen, so dass für die komplette Wohnanlage (ca. 400 Wohneinheiten) die Möglichkeit geschaffen wurde, Internet über Kabel zu beziehen. Das war wirklich ein riesiger Sprung nach vorne ins „Neuland“. Relativ schnell kamen wir an Geschwindigkeitsvorteile gegenüber DSL und das sogar günstiger. Auf einmal war die Welt in Ordnung. Inzwischen sind 1 GBit im Download und 50 MBit im Upload möglich.
Anfang 2024 – das Nebenkostenprivileg soll Mitte des Jahres wegfallen
Hier kam es zu ersten Verunsicherungen, was ist mit dem TV, will man mir das Fernsehen wegnehmen?
Dazu gab es dann “schnelle Aufklärung” mit einem Fluraushang: Keine Sorge, wir arbeiten bis zur Inkraftsetzung an einer Lösung und informieren sie Zeitnah, sie haben aktuell nichts zu unternehmen.
Der Stichtag
Noch keine neuen Infos außer: Wir arbeiten für sie gerade einen attraktiven Deal aus. Bis dahin ändert sich nichts und sie können weiter wie gewohnt alles nutzen.
16.08.2024 der Deal ist da.
Was ist nun der Deal? Die Umlage für Kabel in der Miete fällt weg, dafür ist für die Nutzung des Kabels ein TV-Vertrag mit der “ANTEC Servicepool GmbH” abzuschließen.
Was bedeutet das nun für den Einzelnen, muss ich das nur tun, wenn ich weiterhin TV sehen will? Was passiert mit dem Internet (Kabel) von KabelDeutschland (jetzt Vodafone)? Der Brief mit dem Deal läßt da viel Spekulationsspielraum, aber uns wurden ja Ansprechpartner genannt. Nun haben wir über mehrere Wege versucht hier eine Aufklärung zu bekommen. Leider gab es da verschiedene Aussagen von:
Wenn sie nur über Vodafone Internet nutzen brauchen sie nichts zu tun.
bis zu:
Wenn sie den TV Anschluss nicht bezahlen wird auch kein Internet mehr funktionieren, da wir ihre TV-Dose dann abklemmen.
Also noch mehr Verwirrung.
Aufklärung, wenn auch mit Beigeschmack
Nach einem wirklich sehr netten, gut 30 minütigen, Telefonat mit einem Mitarbeiter der Firma ANTEC bekam ich nun folgende Aussagen:
- Für die Nutzung von TV und/oder Internet über das TV-Kabel ist die Kabelanschlussgebühr für TV unabdinglich. Sie löst quasi die Gebühren ab, die zuvor über den Vermieter “automatisch” berechnet wurden.
- Aktuell läuft der Vertrag für Internet weiterhin noch über Vodafone, der TV Empfang über ANTEC.
- ANTEC baut aktuell einen Übergabepunkt auf, der den von Vodafone ersetzen wird. Ab dann ist es nicht mehr möglich das Internet über Vodafone zu beziehen. Ein genauer Zeitpunkt ist hier noch nicht bekannt, wird aber rechtzeitig kommuniziert. Man kann dann nur noch Internet (Kabel) über ANTEC beziehen. Um das reibungslos umstellen zu können, wird rechtzeitig informiert.
- Parallel wird auch der Glasfaserausbau über ANTEC fokussiert, so das es möglich sein wird, auch Internet über Glasfaser bekommen zu können. Hier gab es auch noch keinen konkreten Zeitpunkt.
Leider hat dieses für uns einige Nachteile, zum einen gibt es keine vergleichbaren Tarife für Internet bei ANTEC die derzeit bei Vodafone angeboten werden. Ebenso habe ich auch keine vergleichbaren TV-Hardware Angebote gefunden. Mieter die derzeit einen Kabel-Recorder oder die GIGA-Box haben, müssen sich nach Alternativen umsehen.
Ebenso unschön ist aus meiner Sicht auch der unnötige Mehraufwand, die ganzen von Vodafone bestehenden (wenn auch nicht immer perfekt laufenden) Tarife umzustellen und die Hardware zurückzusenden. Alles unangenehme Tätigkeiten, die man sich auch hätte sparen können, wenn man davon ausgeht, dass es ja “nur” darum gehen sollte, das Nebenkostenprivileg abzuschaffen. Am Ende hat den Ärger/Aufwand doch wieder der Endverbraucher. Und da es aktuell auch keine Alternativen zu Kabel-Internet in der Wohnanlage gibt, ist auch nicht viel mit einer freien Wahl.
